Mittelfranken

Von Greding zum Kloster Plankstetten auf VGN-Genusstour

Klösterlich-köstlicher Brotgenuss im 3-Länder-Eck

Von Greding zum Kloster Plankstetten auf VGN-Genusstour
Das Kloster Plankstetten ist das Ziel der VGN-Genusswanderung

Über grüne Wiesen und durch bereits herbstlich gefärbte Wälder geht es von Greding zum Kloster Plankstetten auf der VGN-Genusstour durch den Naturpark Altmühltal. Der Bischofsstab des Wallfahrerweges begleitet dabei den größten Teil der Wanderung und solange er in Sicht ist, sind wir sicher auf dem richtigen Weg.

Dank Freizeitlinie des VGN ist die Anfahrt bequem

Die Anfahrt mit dem VGN ist bequem, der Zug bringt uns von Nürnberg nach Roth. Der Zug nach Hiltpoltstein steht schon parat, kaum habe ich mich auf einen Platz gesetzt, fährt er los. Reibungsloser kann es kaum laufen – und ebenso reibungslos startet der Bus der Freizeitlinie 636, der sogenannte Gredl-Express vom Bahnhof Hiltpoltstein nach Greding. Da ich und meine Begleiterin die einzigen Fahrgäste waren, wollte ich vom Busfahrer wissen, ob er sich auch ganz ohne Passagiere auf die Reise begeben hätte.

Von Greding zum Kloster Plankstetten auf VGN-Genusstour
Das Rathaus von Greding

Ja, er hätte den Bus auch ganz alleine über die Landstraße gefahren. In Thalmässing grüßt uns die Skulptur vor dem „Fundreich“, doch heute steigen wir nicht hier aus. Erst in Greding ist unsere Endstation, ebenso die vom Bus. Rund um die Gredinger Altstadt zieht sich die Stadtmauer mit ihren Türmen. Es sind nur wenige Schritte vom Mittelalter zum Barock, einer Zeitspanne, die mehrere hundert Jahre mal eben so umfasst. Wir gehen zum Marktplatz, an dem das Jagdschloss der Eichstätter Fürstbischöfe rosig thront, auch das Rathaus ist ein bemerkenswertes Ensemble.

 

Romanische Basilika mit Beinhaus

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Über der Stadtmauer grüßt die romanische Basilika

Wir gehen am Jagdschloss vorbei, durch das alte Nürnberger Tor hinaus und folgen der Stadtmauer bis zur romanischen Kirche bergauf. Vor der Mauer lädt uns einen Bank zur ersten Rast: Da erst im Kloster Plankstetten Einkehr möglich ist, haben wir unsere Verpflegung im Rucksack. Die Basilika St. Martin selbst ist in ihrer schlichten Bauweise ein architektonischer Kontrapunkt zu den vielen barocken Prachtkirchen, die es anderswo in Franken und ganz Bayern zu sehen gibt. Über den Kirchhof finden wir wieder hinaus. Dass uns das Städtchen noch nicht ganz lassen will, stellen wir erst später fest. Wir sind zu ungeduldig, warten nicht, bis wir das in der Beschreibung avisierte Gasthaus sehen und folgen statt dessen den bereits entdeckten Schildern – nur eben in die völlig falsche Richtung. 

Die richtige Richtung finden

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Momentan trockene Sinterterrassen in der Nähe von Greding

Die Wegzeichen scheinen uns eindeutig, sie führen uns auf breit gemähtem Streifen Gras aus dem Städtchen hinaus, später am Waldrand entlang und ins Tal hinunter. Ganz wie es der Beschreibung entspricht. Stutzig werden wir erst, als wir an Sinterterrassen kommen, die zum größten Teil trocken sind. Von diesen stand nichts in der Beschreibung der Tour, wir interpretieren sie gewissermaßen als zusätzliches Schleifchen. Ähnlich den Probierhäppchen, die es manchmal im Supermarkt gibt. Ist etwas gratis, nimmt man es gerne mit. Glücklicherweise sehen wir eine Tafel mit Ortsangaben, und richtig: Wir sind in der entgegengesetzten Richtung unterwegs und gehen retour.

Gelassenheit führt uns auf den richtigen Weg

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Der Bischofsstab kennzeichnet dann den richtigen Weg

Obwohl wir keine Zeit einhalten müssen, gehen wir schneller. Ganz so, als müssten wir etwas aufholen, nachholen, einer verpassten Gelegenheit hinterherhecheln. Dabei gibt es das Kloster Plankstetten schon seit Jahrhunderten und wird auch noch länger Pilger und Wanderer im Altmühltal empfangen. Auf uralten Wegen unterwegs ist ausreichend Zeit, um über Gott und die Welt ebenso zu sinnieren, wie über viele andere Themen. Die rauschenden Blätter der Bäume über uns singen dazu ihre gleichermaßen eintönige und beruhigende Melodie. Wir haben Zeit, können uns zuhören, austauschen, Gedanken miteinander teilen und machen uns gegenseitig auf kleine Dinge aufmerksam, die am Wegrand stehen.

Marterl am Wegesrand

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Überall stehen ganz unterschiedliche Marterln am Wegrand

Die Marterln unterwegs zeigen deutlich: Hier ist ein Weg, den Wallfahrer ziehen. Wir sehen viele unterschiedliche von ihnen, bei einem dachte ich erst, es sei ein Wasserhäuschen. Kaum kamen wir näher, entpuppte es sich als kleine Grotte im Wald. Pilgern ist beten mit den Füßen, heißt es. Und so gehen wir Schritt für Schritt vorwärts, auf dem Weg von Greding zum Kloster Plankstetten auf der VGN-Genusstour und ja, sie ist ein Genuss. Ein Genuss für die Füße, für die Beine, für die Augen und Ohren und selbst für die Nase. Auch hier sind wir – wie schon im Bus – allein unterwegs. Wo sind all die anderen Wanderer, von denen es heißt, sie seien überall auf Touren?

Das Dreiländereck

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Am Dreiländereck.

Über eine Hochfläche geht es auf einem Wiesenweg zwischen Äckern und zwei schnurrenden Windrädern entlang. Kaum sind wir zurück im Wald, grüßen uns die drei Wappen am blau geringelten Pfahl. Hier ist das Dreiländereck, an dem sich nicht nur die drei Landkreise Roth, Eichstätt und Neumarkt, sondern auch die drei Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberbayern und die Oberpfalz treffen. Ob sie sich gelegentlich etwas zu erzählen haben, wenn sie sich dort treffen. Vielleicht, aber sicher nur dann, wenn keiner zuhören kann. Anschließend folgt der schönste Teil der Wanderung: Wir gehen und genießen schweigend: Die alten Steinbrüche künden von der schweren Arbeit der Steinbrecher, am stillen Weiher steht eine Schutzhütte, nur für alle Fälle.

Brotzeit im Kloster Plankstetten

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Brotzeit im Kloster Plankstetten

Bevor wir jedoch unsere längst verdiente Brotzeit im Kloster Plankstetten genießen können, müssen wir noch einmal steil bergauf, höher, immer höher, so, als gälte es gleich den Himmel zu stürmen. Hinunter ins Tal geht es dann schnell und bald kommen schon die wuchtigen Türme von Plankstetten in Sicht. Für die außen aufgestellten Bierbänke ist es uns – trotz unserer Wärme – zu kühl. Wir gehen in die Gaststube, genießen das im Kloster gebraute Bier und die Brotzeit. Die Bio-Produkte des Klosters werden nicht nur in der Wirtschaft serviert, sondern auch im Klosterladen verkauft. Das Emmerbrot der Mönche aus Plankstetten ist beispielsweise Gewinner der Regionalkampagne Original Regional der Metropolregion Nürnberg.

 

Mit dem Bus fahren wir anschließend von Plankstetten nach Neumarkt, von dort geht es mit dem Zug via Roth zurück nach Nürnberg. Eine gelungene Tour. Wer ebenfalls von Greding zum Kloster Plankstetten auf VGN-Genusstour unterwegs sein möchte, kann die folgende Tourbeschreibung nutzen: Von Greding zum Kloster Plankstetten auf VGN-Genusstour

Verkehrsverbund Großraum Nürnberg Der Gredl-Express des VGN: Link zum Fahrplan

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