Wird es langsam Frühling, dann scheint die Sonne länger und kräftiger. Bald blühen die Obstbäume in der Fränkischen Schweiz: Was liegt also näher als ein Ausflug ins Trubachtal, dorthin, wo bald die Kirschen wohnen. Wir fahren bis Mostviel und suchen einen Parkplatz. Das ist nicht ganz einfach, da der einzige große Parkplatz zur Gastwirtschaft gehört und nur für deren Gäste sein soll. Alle anderen werden kostenpflichtig abgeschleppt, droht das Schild. Doch am Straßenrand findet sich noch ein kleines Plätzchen.
Der Weg durchs Trubachtal ist mit Kies bedeckt

Am plätschernden Bächlein führt ein geschotterter Weg entlang. Unter den Schuhsohlen knirscht der Kies und ein schmaler Trampelpfad rechts zeigt, dass viele Menschen den mit Steinchen bestreuten Pfad meiden. Sie laufen lieber auf dem weichen Wiesengras. Die Hunde sollen angeleint sein, steht auf dem Schild. Doch einer kommt uns entgegen und ist es nicht. Prompt läuft er ins Feld und hockt sich in unzweideutiger Absicht hin.
An der Trubach durch Egloffstein

In Egloffstein fotografiert eine Frau mit grauem Pferdeschwanz die Burg mit ihrem Tablet, studiert die Wandertafel, auf der die Wege im Trubachtal und am Affalterbach gezeichnet sind. Sie will wissen, welches jetzt die Trubach ist und wo sie lang gehen muss, sagt: „Das ist alles sehr verwirrend“, schüttelt den Kopf und geht in Richtung Mostviel. Die Straße ist nah, Motorräder dröhnen, Autos fahren in einer solchen Anzahl, als sei Hauptverkehrszeit. Ist es ja auch: Sonntagsnachmittagsausflugsverkehr. Nur drei Kilometer bis Hohenschwärz verspricht der Wegweiser. Na, das ist doch ein Wort. Bis dahin schaffen wir es ganz lässig, trinken oben ein Hohenschwärzer Bier und wandern zurück zum Auto.
Von Egloffstein nach Hohenschwärz

Unten links fließt die Trubach, rechts am Weg plätschert ein Bächlein. Das ist auf dem Foto kaum zu sehen. mit dem früher die Bauern die Felder bewässerten. Ein richtiges Lustwandeln in der lauen Frühlingsluft. Hummeln summen taumelnd von Blüte zu Blüte. Immer wieder kommen uns Wanderer entgegen, manche mit Hund, andere mit Kinderwagen, wieder andere mit Wandergepäck und Isomatte. Ob die unterwegs übernachten wollen?

Ein Stück weiter biegen wir nach links, in den Wald. Hier duftet es nach Harz und die dunklen Tannen haben sich grüne Moossocken angezogen.

Ein mit Betonsteinen gepflasterter Waldweg führt uns bis nach Hohenschwärz. Dort kehren wir ein. Das Bier ist eher süßlich – und schmeckt mir deswegen ganz gut. Falls wir noch einmal hierher wandern, können wir hier auch unsere Brotzeit essen. Die Autokennzeichen verraten, dass die Wirtschaft sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen beliebt ist und es deswegen bei viel Betrieb auch zu längeren Wartezeiten kommen kann.


Bis zur vollen Kirschenblüte dauert es nur noch wenige Tage. Wer sich beeilt, kann die ganze Pracht noch genießen. Der Rückweg von Hohenschwärz geht fast nur noch bergab und wird somit schneller bewältigt, logisch. Wir gehen einfach auf dem gleichen Weg zurück. Schön genug ist er ja.
TIPP: In Hohenschwärz bei der Brauerei-Gaststätte Hofmann ein dunkles Exportbier trinken. Zu dem wir hier Schwärzla sagen.
Lage der Wanderstrecke auf der Karte. Länge ca. 5,5 km einfach.