111 Sachen in Franken machen Mittelfranken

Freie Sicht von Burg Pappenheim

Ist der Aufstieg zur Burg Pappenheim geschafft, reicht der Blick weit über das Altmühltal. Das, was heute reiner Genuss ist, diente damals der Sicherheit: Nur wer rechtzeitig den Feind erspähte, konnte Vieh und Vorrat  retten.

Hoch über der Stadt

In den Wirren des 30jährigen Krieges zerstört, wacht die Burg bis heute über Pappenheim. Weil der Berg genügend Platz bot, wurde die Burg als zweihöfige Anlage errichtet: Von der Vorburg führt eine Brücke zur eigentlichen Hauptburg. Der einstige Kanonengang, eine an der Stadtmauer angelegte Treppe, ist gesperrt und führt nicht mehr auf die Burg. Statt dessen zieht sich ein Weg am Berghang entlang, schattig gesäumt von hohen Bäumen.

Burg Pappenheim wurde von Türmen beschützt

Die blau-weißen Fensterrahmen erinnern an den Eisenhutfeh, der im Stammwappen derer von Pappenheim zu sehen ist. Sie rahmen die Fenster an den Gebäuden der Vorburg. In die Kapelle und die Festsäle kann ich nur durch die Scheiben an den Türen spitzen: Hier ist alles fest verschlossen. Von beiden Rundtürmen aus habe ich den Weg hoch zur Burg gut im Blick, ganz wie früher die Verteidiger der Burg.

Der Folterkeller von Burg Pappenheim

Im nächsten Haus führen ein paar Stufen in den Keller hinab und ein Schild warnt vor der letzten Stufe. Streckbank, Verhörstuhl, Schandmasken und andere Folterwerkzeuge: Grusel geht immer. Glücklicherweise sind für uns die Zeiten vorbei, in denen Menschen so grausam bestraft und so schmerzhaft ums Leben gebracht wurden.

Über die Brücke geht es in die Hauptburg

Eine starke Brücke quert den tiefen Graben zwischen Vorburg und Hauptburg, gefolgt von einem Tordurchgang. Hierhin zogen sich einst die Verteidiger zurück, als die Schweden bereits in der Vorburg saßen und alles mit Kanonenkugeln beschossen. Die dicken Mauern hielten zwar stand, doch als ein Treffer im Dach des Brunnenhauses landete, blieb den Verteidigern nur die Übergabe. Ein Jahr später zogen zwar die Schweden weiter, doch in Pappenheim und der Umgebung war von der Bevölkerung kaum noch jemand am Leben.

„Daran erkenn ich meine Pappenheimer“

Dieser berühmte Spruch stammt aus dem Theaterstück „Wallensteins Tod“ von Schiller. Er verewigte damit den Feldmarschall Gottfried Heinrich von Pappenheim. Obwohl protestantisch getauft, führte er die katholischen Truppen, darunter sein eigenes Kürassierregiment an Pappenheimern unter Wallenstein. Ein Jahr, bevor seine Burg an die Schweden fiel, wurde er von einer Kugel getroffen und starb in der Schlacht von Lützen.

Der Bergfried ragt weit in den Himmel

Vom einst mächtigen Palas steht nur noch ein Teil. Wir steigen auf den mächtigen Bergfried hinauf: Innen geht es noch einmal tief hinab. Wer nicht brav war, wurde hier ausbruchssicher untergebracht. Der Blick von oben ist dagegen phänomenal. Ob die Menschen damals, so vor vierhundert Jahren, diesen ebenfalls genießen konnten? Wir können uns heute kaum vorstellen, wie mühsam und karg das Leben damals oft gewesen sein dürfte – jedenfalls für die, die sich nicht qua Geburt auf der Sonnenseite befanden. Waren die Zeiten karg, blieb für Genuss nicht viel übrig.

Lage von Burg Pappenheim auf der Karte

Unser Besuch auf Burg Pappenheim reiht sich bei der Blogparade Tipp für Genießer: Entdecke mit mir Burg Pappenheim #SchlossGenuss ein. Wer noch mehr Tipps für Genießer sucht, kann einfach dem Link folgen.

  1. Pingback: Auswärts auf der Hardenburg unterwegs | Jaellekatz

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